Innenansichten eines global beachteten Protestes gegen ein "Weiter so" in Sachen fossiler Energienutzung angesichts des menschengemachten Klimawandels:
Der Hambacher Forst war einst ein riesiger Wald. Noch 1978 erstreckte er sich über rund 5000 Hektar. 2018 war davon gerade noch rund ein Zehntel übrig. Doch auch diese wenigen hundert Hektar sollten der größten europäische Braunkohlegrube Europas weichen, betrieben von der RWE Power AG.
"Hambi" dokumentiert den Protest von Umweltaktivist*innen des Hambacher Forstes und ihre Konfrontation mit Polizei sowie Unternehmens- und Behördenvertreter*innen im Herbst 2018. Die RWE Power AG hatte zu diesem Zeitpunkt die Räumung des Protestcamps angeordnet. Sie wurde flankiert von einem der größten Polizeieinsätze in der Geschichte Nordrhein-Westfalens.
Der harte Kern der Protestierenden lebt zu Beginn der Dreharbeiten im September 2018 in Baumhäusern hoch in den Baumwipfeln. Andere versuchen, vom Waldboden aus die Rodung zu stoppen.
Ein Teil der Baumhaus-Siedler stellt sich in die Tradition der sozialistischen Arbeiterbewegung. Sie singen eine umgedichtete Version der "Warschawjkanka", die einst als Lied polnischer Sozialisten entstand, und wünschen eine anarchistische Revolution herbei. Ein aus Leipzig angereistes Künstlerpaar dagegen schreibt sich Forderungen der Friedlichen Revolution von 1989 auf die Fahnen: "Keine Gewalt" und "Wir sind das Volk". Sie protestieren mit einer Kunstaktion gegen die Rodung.
Filmemacher Lukas Reiter und sein Team dokumentierten die Räumung des Protestcamps durch RWE und die Polizei im Herbst 2018 im Stil des Direct Cinema mit ebenso spektakulären wie unangenehmen Bildern.
Immer wieder testen Protestierende rund um den Forst die Grenzen friedlichen Protestes aus - zum Beispiel mit einer Ankettungsaktion auf den Gleisen, auf denen die Kohlezüge fahren. "Wir sind friedlich, was seid Ihr?" rufen sie den Sicherheitskräften entgegen - und stellen damit die unbequemste Frage des Filmes:
Wer ist hier im Unrecht, wer ist radikal?
Die Unternehmen und die Staatsgewalt, die das Rodungsansinnen schützt, sofern die Rodung nicht gesetzlich verbrieft unterbunden wird? Oder die Waldschützer, von denen nicht wenige noch dazu hierarchiefrei leben wollen?
Und wie nennt man Bürger*innen, die zu Wohlstandseinschränkungen nicht bereit scheinen?
"Hambi" ist ein Zeitdokument, hochaktuell in Zeiten der fortschreitenden Klima- und Energiekrise.
Der Film ist Steffen Meyn gewidmet, der als Dokumentarfilmer ebenfalls in und um die Baumhäuser des Hambacher Forstes drehte. Am 19. September 2018 starb er nach einem Absturz aus "Beechtown", dem höchstgelegenen Baumhausdorf im Hambacher Forst.
Innenansichten eines global beachteten Protestes gegen ein "Weiter so" in Sachen fossiler Energienutzung angesichts des menschengemachten Klimawandels:
Der Hambacher Forst war einst ein riesiger Wald. Noch 1978 erstreckte er sich über rund 5000 Hektar. 2018 war davon gerade noch rund ein Zehntel übrig. Doch auch diese wenigen hundert Hektar sollten der größten europäische Braunkohlegrube Europas weichen, betrieben von der RWE Power AG.
"Hambi" dokumentiert den Protest von Umweltaktivist*innen des Hambacher Forstes und ihre Konfrontation mit Polizei sowie Unternehmens- und Behördenvertreter*innen im Herbst 2018. Die RWE Power AG hatte zu diesem Zeitpunkt die Räumung des Protestcamps angeordnet. Sie wurde flankiert von einem der größten Polizeieinsätze in der Geschichte Nordrhein-Westfalens.
Der harte Kern der Protestierenden lebt zu Beginn der Dreharbeiten im September 2018 in Baumhäusern hoch in den Baumwipfeln. Andere versuchen, vom Waldboden aus die Rodung zu stoppen.
Ein Teil der Baumhaus-Siedler stellt sich in die Tradition der sozialistischen Arbeiterbewegung. Sie singen eine umgedichtete Version der "Warschawjkanka", die einst als Lied polnischer Sozialisten entstand, und wünschen eine anarchistische Revolution herbei. Ein aus Leipzig angereistes Künstlerpaar dagegen schreibt sich Forderungen der Friedlichen Revolution von 1989 auf die Fahnen: "Keine Gewalt" und "Wir sind das Volk". Sie protestieren mit einer Kunstaktion gegen die Rodung.
Filmemacher Lukas Reiter und sein Team dokumentierten die Räumung des Protestcamps durch RWE und die Polizei im Herbst 2018 im Stil des Direct Cinema mit ebenso spektakulären wie unangenehmen Bildern.
Immer wieder testen Protestierende rund um den Forst die Grenzen friedlichen Protestes aus - zum Beispiel mit einer Ankettungsaktion auf den Gleisen, auf denen die Kohlezüge fahren. "Wir sind friedlich, was seid Ihr?" rufen sie den Sicherheitskräften entgegen - und stellen damit die unbequemste Frage des Filmes:
Wer ist hier im Unrecht, wer ist radikal?
Die Unternehmen und die Staatsgewalt, die das Rodungsansinnen schützt, sofern die Rodung nicht gesetzlich verbrieft unterbunden wird? Oder die Waldschützer, von denen nicht wenige noch dazu hierarchiefrei leben wollen?
Und wie nennt man Bürger*innen, die zu Wohlstandseinschränkungen nicht bereit scheinen?
"Hambi" ist ein Zeitdokument, hochaktuell in Zeiten der fortschreitenden Klima- und Energiekrise.
Der Film ist Steffen Meyn gewidmet, der als Dokumentarfilmer ebenfalls in und um die Baumhäuser des Hambacher Forstes drehte. Am 19. September 2018 starb er nach einem Absturz aus "Beechtown", dem höchstgelegenen Baumhausdorf im Hambacher Forst.